Viele Gärtner:innen werden es kennen: Diese kleinen Angebote zum Start der Saison, bei denen man einfach nicht nein sagen kann. Bei mir war es in diesem Jahr eine ganze Einkaufstasche voller Tulpenzwiebeln zu einem unschlagbaren Preis. Doch habe ich als Gärtner überhaupt etwas von den Zwiebeln, die ich jetzt im März erst in die Erde bringe? Lasst es uns herausfinden.

Zwiebeln pflanzen

Möchte ich zum Start des neuen Gartenjahres eine sich fortlaufend entfaltende Blumenpracht im Garten haben, sollte ich die gewünschten Knollen und Zwiebeln im Herbst des Vorjahres in die Erde bringen. Das ist bei Gärtner:innen allgemein bekannt. Auch die korrekte Pflanztiefe ist zu beachte, wobei die Natur hier recht tolerant ist. Ein paar Zentimeter machen keinen nennenswerten Unterschied.

Da meine buten Tulpenauswahl in diesem Jahr nun aber zu einem deutlich späteren Zeitpunkt in die Erde kommt, habe ich zunächst alle Zwiebeln durchgeschaut, um eventuell faule oder vertrocknete auszusortieren. Der Ausschuss war dabei erfreulich gering und ich muss insgesamt nur 6 Zwiebeln auf den Kompost werfen.

Tulpenzwiebeln in 3 Pflanzlöchern

Bei diesen Tulpen gibt der Erzeuger eine Pflanztiefe von 8-10cm an. Mit knapp 60 Zwiebeln habe ich mich dann dazu entschlossen, gleich mit dem Spaten ans Beet zu gehen und habe 4 Löcher ausgehoben. Um den späten Start etwas zu verbessern habe ich dann eine Priese organischen Dünger in die Erde eingearbeitet. So finden die Wurzeln der Tulpen gleich frische Nahrung. Soweit zumindest meine Theorie.

Die Zwiebeln habe ich dann zunächt in der gewünschten Mischung verteilt und geschaut, dass die Knollen mindestens eine „Zwiebl“ abstand zueinander haben. Nachdem dann alle Zwiebeln an ihrem Platz sind, habe ich die Löcher vorsichtig mit Erde gefüllt. Da der Boden in diesem Beet etwas lehmiger ist, habe ich die Erde vorsichtig mit der Harke bzw. dem Rechen in die Pflanzlöcher verteilt. Dadurch ist sie feinkrümeliger und die gekeimten Zwiebeln werden nicht zerdrückt. Zudem sieht die Erde danach auch ordentlicher aus.

Das Ergebnis: Ein ordenliches Beet mit gut 40 versteckten Tulpenzwiebeln.

Doch wie das so mit spontanen Käufen ist, sind die Mengen nicht immer optimal auf die vorhandene Beetfläche abgestimmt. Neben den im Beet vorhandenen Stauden war kein Platz mehr und so habe die restlichen Tulpen, darunter auch 2 wilde Sorten, an anderer Stelle einen Platz bekommen.

Nun heißt es: Abwarten und Gemüse säen. Ich bin gespannt, wie sich die Tulpen entwickeln werden. Ein Update hierzu folgt für euch vermutlich Ende April.


Update Mai 2023 – Ergebnisse des Versuches

Mit Spannung habe ich die Blüte der sehr spät gesteckten Tulpenzwiebeln erwartet. Was kommt? Wo können sich die Zwiebeln noch gut etablieren? Mein Resümee: Es geht, wenn auch mit kleinen Abstrichen.

Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind viele der Zwiebeln gut gekommen und haben direkt in diesem Jahr geblüht. Die Farben waren dabei größtenteils wie auf der Packung angegeben und nur die pfirsichfarbenen Blüten waren heller, als ich erwartet hatte. Da die Etablierung der Zwiebeln so kurz vor der Blüte aber viel Kraft kostet, ist es nicht verwunderlich. Meine investierten 5€ haben sich aus meiner Sicht aber vollends gelohnt. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Zwiebeln im nächsten Jahr präsentieren, oder ob das Experiment bei diesen Tulpen mit der Saison zu Ende geht. Denn: viele Tulpen blühen nur in einer Saison wirklich schön und verabschieden sich dann mit den Jahren. Wir werden sehen, was uns das kommende Frühjahr bescher.